Seit Jahrzehnten trägt der Verein „Erinnern für die Zukunft“ zu einer selbstkritischen Erarbeitung der Geschichte des Altkreises Moers und des Kreises Wesel bei. Auch der Kreis Moers war zur NS-Zeit – so der heutige Stand der Erinnerungskultur – keine „Insel der Seligen“.
Unser Verein tritt ein für ein tolerantes Miteinander, die Wahrung der Menschenrechte und für Völkerverständigung.
Oder – wie wir es schon 2012 mit einer Menschenkette auf die Straße brachten:
MOERS IST BUNT, NICHT BRAUN !
Bringen Sie sich ein – in einen unserer aktiven Arbeitskreise!
Arbeitskreis Stolpersteine
Im Zusammenwirken von „Erinnern für die Zukunft“ und der „Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit“ haben wir in Moers seit 2013 in jährlichem Rhythmus bisher 101 Stolpersteine zur Erinnerung an NS-Opfer verlegt.
Jede Stolpersteinverlegung wird auch durch die Beteiligung von Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen zu einem feierlichen Gedenkakt. Dieser beinhaltet die Aufforderung, jede Form von Gewalt gegen Minderheiten in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.
Der Arbeitskreis Stolpersteine steht allen offen, die sich an diesem Teil von Erinnerungskultur aktiv beteiligen möchten, z.B. durch Absicherung exakter Daten für neue Stolpersteine, Kontakt zu Angehörigen der Opfer und zu interessierten Schulen, Organisation der Stolpersteinverlegungen, Verfassen von Opferbiografien oder Öffentlichkeitsarbeit.
Arbeitskreis Rechtsextremismus und Rassismus
Nachdem wir über Jahrzehnte Dokumente gesichert und NS-Opfer gewürdigt haben, richtet sich unser Blick kritisch auf bedenkliche Entwicklungen in Staat und Gesell-schaft heute.
Seien Sie in unserem Arbeitskreis Rechtsextremismus und Rassismus willkommen, der sich jeden dritten Dienstag im Monat trifft und neben eigenen Aktionen auch die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen sucht.
Arbeitskreis NS-„Euthanasie“
Aktive unseres Vereins stoßen seit 2014 bei ihren Recherchen auf immer mehr Opfer von „Krankenmorden“ im Altkreis Moers und auf der rechten Rheinseite des Kreises Wesel.
In Moers, wo diese bereits mit Stolpersteinen gewürdigt werden, treffen wir noch heute mit etwas Glück auf Nachfahren, die diese Opfer in der Familie persönlich gekannt haben.
NS-Dokumentation
Die vom Stadtarchiv aus unterstützte NS-Dokumentationsstelle der Stadt Moers mit Sitz im Dachgeschoss des Alten Landratsamtes entstand durch die Übergabe der „Sammlung Dr. Schmidt“ an die Stadt Moers im Jahr 2012 und wird auch seither von Bernhard Schmidt ehrenamtlich betreut. Sie beruht auf Dokumenten, die in mehr als 30 Jahren beim Erstellen von Dokumentationen wie „Tatort Moers“ oder „Moers unterm Hakenkreuz“ gesammelt und gerettet wurden – also überwiegend durch die Arbeit des Vereins „Erinnern für die Zukunft“: Interviews mit Überlebenden, Fotos und Dokumente aus Widerstandsfamilien, Berichte ehemaliger Zwangsarbeiter, auf Moers bezogene Dokumente aus anderen Archiven, dreidimensionale Sachspenden.
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Geschichte und Pädagogik im Alten Landratsamt
Bereits die erste Planung und Antragstellung für das Geschichtsprojekts im Alten Landratsamt im Jahr 2010 baute in großen Teilen auf die Sammlung von Dokumenten, die „Erinnern für die Zukunft“ über Jahrzehnte zusammengetragen hatte (NS-Dokumentation). Moers selbst hatte über wenig einschlägiges Material verfügt, nachdem 1945 vor der Ankunft der Alliierten vieles noch schnell vernichtetet worden war. Jetzt sind diese Dokumente wichtige Grundlage für die neue Ausstellung zum Moerser 20. Jahrhundert. Weitere wichtige Unterlagen stammen von der Moerser Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und dem Freundeskreis Hanns-Dieter Hüsch.
Diese räumlich sehr begrenzte Ausstellung soll nun Kristallisations- und Ausgangspunkt für eine intensive pädagogische Begleitung werden – in Zusammenarbeit mit Jugend und Schule, aber auch mit Erwachsenen.
Studienfahrten/Exkursionen/Veranstaltungen
Jedes Jahr führt uns mindestens eine Exkursion in eine Gedenkstätte oder zu einem anderen für uns interessanten Ort.
Der Arbeitskreis Studienfahrten/Exkursionen organisierte Touren nach Hadamar („Euthanasie“), Esterwegen („Moorsoldaten“), Wewelsburg (SS und KZ Niederhagen) und zur ehem. NS-Ordensburg Vogelsang/Eifel. Die Touren erfolgten teilweise in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Ramla-Moers und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Auch über Veranstaltungen in Moers selbst wird nachgedacht.
Die letzten Exkursionen:
Radtour u den Rheinwiesenlagern – Sonntag, 16.06.2019
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln – 30.06.2019
Exkursion zum Geschichtsort „Villa ten Hompel“ in Münster am 22.08.2021