Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich am vergangenen Sonntag 22 Mitreisende auf den Weg zur Gedenkstätte KZ Esterwegen ins Emsland gemacht.
Hier, im Konzentrationslager Börgermoor, entstand auch das Lied von den Moorsoldaten, dessen Text von dem Moerser Bergmann Johann Esser verfasst wurde. Das Lied wurde Ende August 1933 bei einer Veranstaltung „Zirkus Konzentrazani“ von Häftlingen gesungen, fand viele Wege aus dem Lager und wurde weltweit berühmt.
Dass sich dieses Geschehen nun zum 90. Male jährt, war Anlass dieser Gedenkstättenfahrt, einer Gemeinschaftsveranstaltung des Vereins „Erinnern für die Zukunft“, dem Partnerschaftsverein Ramla-Moers und der Volkshochschule Moers – Kamp-Lintfort.
Nach der gut dreistündigen Anreise erlebten die Teilnehmer einen Bildvortrag zur Geschichte der Emslandlager. Neben einem Rundgang über das Lagergelände und dem Besuch der Ausstellung konnte auch ein Spaziergang „ins Moor“ unternommen werden, in das Gebiet, in dem die Häftlinge Zwangsarbeit unter unmenschlichen Bedingungen leisten mussten.
In den Emslandlagern litten insgesamt etwa 80.000 KZ-Häftlinge und Strafgefangene, während des Krieges zusätzlich weit mehr als 100.000 Kriegsgefangene. Mehr als 20.000 Menschen verhungerten, starben an Erschöpfung und Krankheiten, als Folge körperlicher Misshandlungen oder wurden „auf der Flucht erschossen“.
Ulrich Hecker, Vorsitzender von „Erinnern für die Zukunft“, erklärte zum Abschluss des Besuchs: „58 Bürger des ‚Altkreises Moers‘ wurden im Frühsommer 1933 in die Emslandlager verschleppt. Ihr Schicksal ist uns eine bleibende Mahnung, so etwas nie mehr geschehen zu lassen. Zum 90. Jahrestag des widerständigen ‚Moorsoldatenliedes‘ werden wir Moerser Bürgerinnen und Bürger einladen, das Lied am 26. August gemeinsam an einem öffentlichen Platz zu singen.“
Bilder / Quellen
- An der Gedenkstation „KZ Börgermoor“, wo eine Skulptur an das Schicksal der „Moorsoldaten“ erinnert, sangen die Teilnehmer der Studienfahrt gemeinsam das Moorsoldatenlied.