Auf dem Meerbecker Platz vor der Barbaraschule wurde heute das Denkmal für die Moorsoldaten durch eine schmiedeeiserne Stele, eine Infotafel und eine eigene Webseite ergänzt.
Auf Antrag von „Erinnern für die Zukunft“ hat die NRW-Stiftung (Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege) diese notwendige Ergänzung ermöglicht.
Karl-Heinz Theußen, Regionalbotschafter der NRW-Stiftung für den Kreis Wesel, überreichte am Donnerstag, 21. November, um 10 Uhr, am Moorsoldaten-Denkmal die verbindliche Förderzusage.
So konnte der noch fehlende Baustein gesetzt werden, damit um das Denkmal herum ein lebendiger Ort der Erinnerung entstehen kann.
Die Errichtung des Denkmals war der erste Schritt zur Gestaltung des Erinnerungsortes.
Nun wird neben dem Denkmal die inhaltliche Beschreibung und Bedeutung dieses Ortes unterstützt:
Eine Stele am Beginn des Weges zum Denkmal informiert über die historische und aktuelle Bedeutung.
Eine Tafel hält Informationen bereit, per QR-Code kann man das Moorsoldatenlied direkt hören und zudem auf weitergehende Informationen zugreifen:
Auf die neue Webseite „moorsoldaten.info“, die wir eigens für diesen Anlass gestaltet haben.
Zum Hintergrund:
o Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ hatte sich gemeinsam mit dem Bildungsträger sci: moers e.V. in den vergangenen Jahren erfolgreich für einen Erinnerungsort für die „Moorsoldaten“ engagiert.
Auf dem öffentlichen Gelände des Schulhofes an der Barbaraschule in Meerbeck wurde am 28. September eine Skulptur des Künstlers Hans-Jürgen Vorsatz, Bildhauer aus Duisburg, errichtet: das „Denkmal Moorsoldaten“.
Mit diesem Ort soll an den oft vergessenen Widerstand erinnert werden, den viele Berg- und Industriearbeiter aus dem Rhein-Ruhrgebiet dem Naziregime entgegengesetzt haben, und zwar während der ganzen Zeit der NS-Diktatur.
o Für den Erinnerungsort wurde Moers-Meerbeck gewählt, Wohnort vieler Widerstandskämpfer, so auch von Johann Esser, dem Autor des Moorsoldatenliedes, Johann Esser. Er hatte als politischer Häftling das Lied im Jahr 1933 im KZ Börgermoor gedichtet. Dort wurde es uraufgeführt hat und wurde in der Folge weltweit bekannt.
o Die beiden Vereine haben im zurückliegenden Jahr intensiv um die Realisierung des Erinnerungsortes geworben und finanzielle Mittel aus der regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland, dem „Heimatfonds“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Kommune Moers eingeworben und beteiligen sich mit Eigenmitteln an diesem Projekt.
Auch ideelle Unterstützung konnten die Initiatoren für ihr Projekt gewinnen: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat die Schirmherrschaft übernommen. Martin Schulz, ehemaliger Präsident des Europaparlaments, Bundestags- und Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Wesel, die demokratischen Parteien und der Bürgermeister der Stadt Moers unterstützten dieses Vorhaben.