Am 18. April, ist ein erster Band mit Gedichten von Johann Esser, dem Autor des „Moorsoldatenliedes“, erschienen!
Das berühmte Lied von den Moorsoldaten ist genau vor 90 Jahren entstanden. Der Moerser Bergmann und Antifaschist Johann Esser schrieb den Text als Häftling im Konzentrationslager Börgermoor im Emsland, in dem er als politischer Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert war. Auf Initiative des Vereins „Erinnern für die Zukunft“ und mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein erschien jetzt erstmals ein Buch mit Gedichten von Johann Esser.
Der 1896 in Wickrathhahn bei Mönchengladbach geborene Johann Esser lebte bis zu seinem Tod im September 1971 mit seiner Frau Elfriede an der Marienburger Straße 65 in Moers-Meerbeck.
Ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Krieges war es still geworden um den Dichter des weltbekannten Moorsoldatenliedes, der gerade das 75. Lebensjahr vollendet hatte.
Er hinterließ sechs Kinder, zahlreiche Enkel und rund 7.000 Gedichte, die im Kreisarchiv in Wesel verwahrt werden.
Johann Essers „Lied der Moorsoldaten“ wurde zur Hymne des Widerstands gegen das NS-Regime. Dass er selbst in dieser Zeit der Verfolgung erfahren hat, dass sein Lied in vielen Ländern bekannt und gesungen wurde, ist unwahrscheinlich. Wohl erst nach dem Krieg wurde ihm das bewusst und so konnte er (vielleicht sogar mit etwas Stolz) notieren: „Die Verse hat ein Kumpel geschrieben“.
Der Verein „Erinnern für die Zukunft“ regte mehr als 50 Jahre nach dem Tod von Johann Esser nun einen ersten Auswahlband der Gedichte an.
„Es war längst an der Zeit, den Bergmann und Dichter Johann Esser mit einem eigenen Gedichtband zu ehren und damit sein Werk zu würdigen“, sagt Ulrich Hecker, der Vorsitzende des Vereins „Erinnern für die Zukunft“.
Die Herausgeber des Gedichtbandes „Der Spatz am Gitter“ sind Fritz Burger, Jutta Esser (Enkelin von Johann Esser), Patrick Dollas und Ulrich Hecker.
Bilder / Quellen
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Stellten das Buch „Der Spatz am Gitter“ vor (v.l.n.r.): Giovanni Malaponti, von der Sparkasse am Niederrhein, die das Buch finanziell ermöglichte, sowie die Herausgeber Ulrich Hecker, Jutta Esser, Fritz Burger und Patrick Dollas