Studienfahrt zur Gedenkstätte Sachsenhausen: 3. bis 5.2.2023
Am 4. Februar 1943 wurde die Familie Leiss aus der Moerser Ruhrstraße im KZ Sachsenhausen in sog. Sippenhaft brutal ermordet.
Das geschah in den Tagen der deutschen Kapitulation in Stalingrad und am militärischen Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs.
Auf Anordnung von Reichsführer SS Heinrich Himmler mussten sieben unschuldige Menschen sterben, weil einem Bericht der Wehrmacht zufolge der Panzergrenadier Wenzel Leiss vor Moskau „zum Feind übergelaufen“ sei.
Im ganzen Land wurde – auf Litfaßsäulen, in allen Zeitungen und auch im Moerser „Grafschafter“ – die Drohung verbreitet: „Polnische Verräterfamilie unschädlich gemacht“.
Diesem tragischen Schicksal der Familie sind wir in Moers seit mehr als drei Jahrzehnten intensiv nachgegangen. Sieben Stolpersteine wurden gelegt, 1998 ein kleines Mahnmal vor dem Haus in der Ruhrstraße 76 errichtet und 2022 einige der sieben Biografien in die neue Ausstellung im Alten Landratsamt einbezogen.
Nach einem vorbereitenden Besuch vor Ort und der Zustimmung der Leitung der Gedenkstätte wollen wir nun von Moers aus in der Gedenkstätte des früheren KZ Sachsenhausen ein Erinnerungszeichen zur Erinnerung an die Familie Leiss errichten.
Das dazu von der Grafikerin Caroline Skroch entworfene Kunstwerk wird derzeit vom Moerser Kunstschmied und Metallgestalter Dietrich Weber in Corten-Stahl umgesetzt.
Eine Abbildung der Gedenkstele und den Text darauf finden Sie auch auf unserem Flyer zum Spendenaufruf als Download..
Für die Herstellung der Gedenk-Stele und ihre Errichtung in Sachsenhausen werden Kosten in Höhe von etwa 10.500 Euro entstehen.
Zur Finanzierung dieses Vorhabens bitten wir sehr herzlich um Ihre Spende!
Erinnern für die Zukunft Moers e.V.
IBAN: DE96 3545 0000 1138 0033 12
Verwendungszweck: Familie Leiss
An der Errichtung der Gedenkstele am Samstag, 4. Februar 2023, können Sie gern persönlich teilnehmen:
Vom 3. bis 5. Februar 2023 wird eine Studienfahrt nach Sachsenhausen stattfinden.
Auf dem Hinweg werden wir einen Besuch der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Brandenburg an der Havel einbeziehen, wo 1940 auch mehrere Dutzend Menschen aus dem Altkreis Moers ermordet wurden.
Mit dabei sein werden Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Schülerinnen und Schüler des Grafschafter Gymnasiums, von denen einige schon an den Stolpersteinlegungen für die Familie Leiss beteiligt waren.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns, wenn Sie an dieser Fahrt teilnehmen!
Veranstalter sind „Erinnern für die Zukunft e.V.“, „Demokratie und Toleranz leben e.V.“ und der „Partnerschaftsverein Ramla – Moers e.V.“ – in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Moers – Kamp-Lintfort.
Ihre Anmeldung bitte unter:
VHS Moers, Tel. 02841 201565 oder www.vhs-moers.de:
Kurs Nr.: B10101 – Gedenkstättenfahrt nach Sachsenhausen
Als Download finden Sie den Beitrag von Maren Schmidt: „Familie Leiss – Die tragische Geschichte einer Familie aus Moers-Hochstraß“.
Der Beitrag entstammt unserer letzten Veröffentlichung, „Ein Haus der Demokratie für Moers“, hier noch einmal gesondert als PDF-Dokument.
Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen,
Ulrich Hecker Vorsitzender
Dr. Bernhard Schmidt Stellv. Vorsitzender/Leiter NS-Dokumentationsstelle