Unterbringung für alle Musiker gefunden!
Seit August 2021 ist die Festwoche „Moers klingt“ in Planung. Sie wurde durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor völlig neue Herausforderungen gestellt.
An dem Vorhaben, das Jugendsinfonieorchester der Ukraine im August hier in Moers begrüßen zu können, halten wir trotz des Krieges fest. Das Orchester soll vom 26. -31. August 2022 in Moers spielen. Wegen des Krieges hat sich die Situation in der Ukraine mehr und mehr zugespitzt. Die ursprünglich im Frühjahr in der Ukraine vorgesehenen Proben mit Instrumentalisten und Vokalsolisten können also dort nicht stattfinden.
Stattdessen entstand die Idee, in Moers zu proben und die 60 Musikerinnen und Musiker des Orchesters dazu an den Niederrhein zu holen. Erst vor kurzem wurden Gastfamilien gesucht – mit großem und schnellem Erfolg!
Wir freuen uns, dass wir für alle Musiker eine Unterbringung gefunden haben. Es haben sich über 50 Familien gemeldet, die junge Leute bei sich aufnehmen möchten. Am 28. März 2022 fand ein erster Informationsabend für die Gastfamilien statt.
Im Casino der Sparkasse am Niederrhein begrüßten Giovanni Malaponti (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein), Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Ulrich Hecker (Vorsitzender EfZ) die Gasteltern. Für diese eine willkommene Möglichkeit, sich über weitere Details des Aufenthalts und der Unterbringung zu informieren. Ulrich Hecker dankte Herrn Malaponti und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse für die Unterstützung an diesem Abend. Die Sparkasse am Niederrhein hat das Projekt „Moers klingt“ von Anfang an nach Kräften unterstützt und ist Hauptsponsor dieses ambitionierten Vorhabens.
Etwa 60 junge, musikalisch hoch begabte Jugendliche aus der Ukraine, ab zwölf Jahre alt, werden Anfang Juni nach Moers kommen. Vermutlich wird das Kulturzentrum Rheinkamp der Ort für die intensive Probenphase sein.
Die Jugendlichen werden in Familien zu Gast sein und mit deutschen Gleichaltrigen ein Stück Normalität erleben. Was die Situation erschwert ist die Tatsache, dass die Eltern in der Ukraine bleiben, sie aber im regelmäßigen Austausch mit ihren Kindern bleiben sollen.
Die psychische Verfassung aufgrund der Kriegserlebnisse war ein weiteres Thema. Sollte innerhalb der Gastfamilien psychologische Hilfe nötig sein, hat das Festival-Team sich zusätzlich professionelle Hilfe über Awo und Caritas gesichert. Beide Institutionen verfügen über Fachkräfte, die im Umgang mit Fluchterlebnissen bei traumatisierten Menschen Erfahrung haben und ihnen zur Seite stehen können.
Fragen der Gasteltern konzentrierten sich beispielsweise auf Themen wie Impfen, Krankenversicherung und die Kommunikation. Die Gäste sprechen sowohl Englisch als z.T. auch Deutsch. Gewünscht wird der Transfer zum Probenort sowie das Abholen gegen Abend. „Orchesterproben sind anstrengend“, erläuterte Konrad Göke, künstlerischer Leiter der Festwoche, „die jungen Leute brauchen mindestens sieben Stunden Schlaf.“ Sollten die Musiker aufgrund der Kriegsereignisse früher anreisen, müssen wir auch darauf vorbereitet sein und Lösungen finden.
Bürgermeister Christoph Fleischhauer begleitete den Infoabend. „Es besteht für Sie zu keiner Zeit eine Verpflichtung. Sie engagieren sich in jeder Phase freiwillig.“ Wichtig sei, diesen jungen Menschen durch einen normalen Alltag Kraft zu geben und nicht in Unsicherheiten aufgrund der Situation zu verfallen. Nach den Orchesterproben reist das Ensemble wieder in die Ukraine und kehrt zur Festwoche „Moers klingt“ Ende August nach Moers zurück.
Wir bedanken uns für die vielfältige Unterstützung unserer Arbeit.