Neue Geschichtsstation zur Deportation Moerser Juden

Termin : Sa, 10.12.2022, 13:00

Am 10. Dezember wird durch die Stadt Moers eine neue Geschichtsstation zur Erinnerung an die Deportation von über 100 jüdischen Bürgern aus Moers nach Riga und Theresienstadt errichtet.

Auf Initiative und Kosten der Vereine Erinnern für die Zukunft, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Grafschafter Museums- und Geschichtsverein wird es

am Samstag, dem 10. Dezember,

um 13 Uhr

in der Aula des Gymnasiums Adolfinum einen Gedenkakt geben, zu dem alle interessierten Bürger eingeladen sind.

Im Anschluss soll die neue Geschichtsstation an der Kreuzung Steinschen (Ecke Neustraße / Krefelder Straße) gegen 14 Uhr eingeweiht werden. Hierzu lesen Schüler die Namen der Deportierten an dem Ort, an dem die erste große Deportation nach Riga begann.

Mittlerweile 48 Geschichtsstationen informieren die Spaziergänger in der Stadt an verschiedenen Orten über die vielfältige lokale Geschichte. Dabei wird auch an die dunklen Seiten erinnert.

Vor der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Moers eine lebendige Synagogengemeinde mit über 300 Mitgliedern. Die Verhältnisse in Moers waren wie überall in Deutschland. Der Anteil der jüdischen Bürger entsprach dem Durchschnitt. Sie waren Nachbarn und gut integriert. Doch ab 1933 war auf einmal alles anders. Die jüdischen Bürger wurden diskriminiert, verfolgt, immer mehr entrechtet und schließlich systematisch ermordet. Die Moerser Bürger wussten davon, waren daran beteiligt und einige haben sogar profitiert.

112 der Moerser Juden konnten sich der Verfolgung durch Flucht entziehen, nur sieben haben die Deportationen überlebt. Mehr als 200 wurden Opfer. Heute gibt es keine jüdische Gemeinde mehr in Moers. Es bleiben nur noch Erinnerungen.

Mit ihrer Erinnerungsarbeit wollen die Vereine auf das geschehene Unrecht aufmerksam machen und dazu beitragen, dass sich in Deutschland ein solch entsetzliches Geschehen nicht wiederholen kann und Minderheiten ohne Diskriminierung leben können. Weder Rassismus noch Antisemitismus sollen ihren Platz finden. Hierzu soll die neue Geschichtsstation einen Beitrag leisten.

 

Wir hoffen, Sie an diesem Tag begrüßen zu können.

Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen!

Ulrich Hecker