Aktuelles
08.05.2018
Begegnungen in der Ukraine


Gruppenfoto nach der herzlichen Begegnung im Haus der NS-Opfer und Veteranen in Kiew.

Gedenken am Grab Nikolai Ogijenkos, der während des Krieges am Niederrhein die brutalen Lager der Zeche Friedrich Heinrich und des Salzbergwerks Borth erleben musste.

Nach dem Besuch des Holocaust-Museums der Ukraine in der Millionenstadt und einer Diskussion mit seinem Team, überreichen wir dessen Leiter Igor Shchupak ein Exemplar der russ. Ausgabe von "Moers unterm Hakenkreuz" und erhalten von ihm eine Bilddokumentation der Ukraine unter deutscher Besatzung.

Eine 9-tägige Begegnungsreise in die Ukraine, organisiert von „Volodja“ in Kiew und unserem Vorstandsmitglied Peter Bongertz, haben elf Aktive des Moerser Vereins „Erinnern für die Zukunft“ in der Zeit vom 25. März bis 1. April 2018 absolviert.

Im Rahmen eines maßgeschneiderten Programms traf die Gruppe in Kiew, Poltawa und der Millionenstadt Dnipro die Nachfahren ehemaliger Zwangsarbeiter/innen, die im Krieg in den Altkreis Moers verschleppt waren, und einige Ältere, die selbst noch vom Krieg berichten konnten. Herzlich begrüßt wurden sie dabei auch von jenen, die zuletzt  noch 2016 in Moers zu Gast gewesen waren.

Die Kaufkraft ihrer Renten, die derzeit umgerechnet zwischen 50 und 70 Euro liegen, ist in dem zerrissenen und von Oligarchen geführten Land gesunken. Politisch hoch im Kurs steht dabei alles, was von der früheren Sowjetmacht und dem heutigen Feind Russland trennt. Wieder zu Ehren kommt demgegenüber der Nationalheld Stepan Bandera, vormals ein Verbündeter Hitlers. Zu den Höhepunkten der Reise zählte ein Besuch am Grab Nikolai Ogijenkos, der ein Buch über seine Jugend in den Gefangenenlagern am Niederrhein geschrieben hat, und die Einladung in die Privatwohnung seiner Tochter Larisa. Mitgefühl, Bewunderung und den Dank der Gäste aus Moers erntete die 84-jähige Vera Shutowa, die der Grenzübertritt aus der „Volksrepublik“ Donezk ins 200 km entfernte Dnipro nicht weniger als 12 Stunden gekostet hatte.