Übergabe der Sammlung Dr. Bernhard Schmidt an das Stadtarchiv im Juli 2012
Anti - NPD - Demoo 1969 auf dem Friedrich-Ebert-Platz
Auftakt der Moerser Menschenkette am Widerstandsdenkmal

Aktiv gegen Rechts

Menschenkette in Moers am Samstag, 28.01.2012"
Wir sind bunt, nicht braun"

Dokumentation  "Wir sind bunt, nicht braun" (6.1 MB) zur Moerser Menschenkette 2012

 

Ansprechpartner/innen in Moers sowie Links gegen Rechtsextremismus finden Sie auf der  Seite 40 (26 KB) unserer Dokumentation.

 

Bücher aus dem Feuer

Moers erinnert sich an die Bücherverbrennung durch die Nazis
am 10. Mai 1933

Eine Aktionswoche vom 5. Mai bis 13. Mai 2013

 Veranstaltungsflyer (555 KB)

 Pressespiegel (4.7 MB)

Auch in Moers gab es  in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder rechtsextreme Übergriffe und fremdenfeindliche Äußerungen - Auswahl:

 

- 1991, August: Brandanschlag auf ein Übergangswohnheim (Wohn-container) von Asylsuchenden in der Rathaus-Allee in Moers-Utfort

- 2000, November: es wird bekannt, dass der Kamp-Lintforter CDU-Vorsitzende Bernd Ueffing Asylsuchende in einem Wohncontainer an der Friedrichstraße als "Kakerlaken aus dem Urwald" bezeichnet hat; Rücktritt und spätere Kandidatur für die Schill-Partei 

- 2000, Dezember: Beschmieren der Mahnstätte mit den Namen jüdischer Schüler am Gymnasium Adolfinum

- 2000, Silvester: Bei einem Überfall auf die Moschee an der Römerstraße zerstören rechtsextreme Jugendliche Fenster, Türen und Teilen der Inneneinrichtung; 2001 mit Bewährungsstrafen für die Jugendlichen geahndet

- 2005, April: 10-15 Rechtsextreme nötigen einen Afrikaner im Zug von Duisburg nach Moers: "Da drüben steht eine schwarze Neger-Sau"

- 2007, September: der bereits 2003 zu einer Bewährungsstrafe verurteilte Moerser Rechtsextremist Kevin Giuliani muss in Verschärfung eines Urteils des Amtsgerichtes Moers doch für 9 Monate ins Gefängnis.

- 2008, Juni: Dritter Auftritt der rechtsextremen Hooligan-Band "Kategorie C / Hungrige Wölfe" im "Club Coyote" in der Kirschenallee; unter dem Eindruck der Proteste gibt der Wirt im Jahr 2009 auf. 

- 2010, September: Johann Kölscheid, DRK-Vorsitzender in Moers, fragt zum türkischstämmigen SPD-Landtagskandidaten Ibrahim Yetim "Haben die denn keinen Deutschen"?

 

Hierüber, aber auch über die Maßnahmen zur Gegenwehr, gibt es bei der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Moers (Foto) eine mehrere Ordner umfassende Sammlung von Presseberichten, Flugblättern und Programmen aus den vergangenen Jahrzehnten.

 

Erfolgreiche Aktionen und Gegenaktionen - Auswahl:

- 1969 große Demonstration gegen das Auftreten des NPD-Spitzen-kandidaten Adolf von Thadden auf dem Friedrich-Ebert-Platz (Foto)

- 1987 Einweihung des jüdischen Torbogens in der Altstadt

- 1988 große Demonstration des DGB und anderer Organisationen gegen den NPD-Parteitag

- 2000 Einweihung des Mahnmals zu Ehren des Kreis Moerser Widerstandes gegen die NS-Diktatur

- 2003 und 2005 Gegendemonstrationen gegen die Aufmärsche von Rechtsextremisten mit Christian Worch

- 2009 Gemeinsamer Antrag von 5 (der 6) im Moerser Stadtrat vertretenen Parteien zum "Moerser Signal gegen Rechtsextremismus"

- 2012 Menschenkette gegen Rechts am 28. Januar unter dem Motto "Wir sind bunt, nicht braun" zwischen dem Moerser Widerstands-mahnmal und dem jüdischen Torbogen - Protest gegen die NSU-Mordserie und das Verhalten der Sicherheitsbehörden (Foto)

- 2013 Podiumsdikussion am 30. Januar zum Rechtsextremismus mit den Parteien des Moerser Stadtrates im Gymnasium Adolfinum, koordiniert von "Wir sind bunt, nicht braun"

 

 

Geschichte:

Moers war im Dritten Reich "keine Insel der Seligen", wie der frühere Bundesminster Dr. Jürgen Schmude und Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland 1994 in seinem Vorwort zu der Dokumentation "Tatort Moers" formulierte.

Dies gilt bereits für die 1920er Jahre, als am Karfreitag 1927 der jüdische Friedhof geschändet wurde. In der Dokumentation "Geschichte der Moerser Juden nach 1933" von Brigitte Wirsbitzki heißt es: "Nach Ansicht und Empfinden der heute noch lebenden früheren Moerser Juden war diese Stadt extrem nationalsozialistisch. Ein jüdischer Zeitzeuge bezeichnete Moers als 'Hochburg des Antisemitismus'. Schon vor 1933 herrschte in Moers eine überzogene deutsch-nationale Grundstimmung..."