Gedenkstätten
Erinnerung an die jüdischen Schüler/innen des Gymnasiums Adolfinum

Die ersten größeren Gedenkstätten zur Erinnerung an das NS-Unrecht wurden in Moers von Aktiven der 1987 gegründeten "Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit" angeregt:

1982 - Bronzetafel "Bis 1938 stand hier die Moerser Synagoge..." in der Altstadt, heute Hanns-Dieter-Hüsch-Platz

1987 - Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer der Shoah und die Moerser Synagoge - hier findet alljährlich zum 9. November eine Gedenkfeier im Zusammenwirken mit Moerser Schülerinnen und Schülern statt.

1996 - Benennung der dritten Moerser Gesamtschule nach Hermann Runge, einem Widerständler und einem der "Väter" des deutschen Grundgesetzes.

Zuvor war in der Wanderausstellung "Widerstand und demokratischer Neubeginn im Altkreis Moers" massiv angemahnt worden, dass noch keine Straße oder öffentliches Gebäude nach diesem bekannten Sohn der Stadt benannt sei.

Bald nach dem Erscheinen der Dokumentation "Tatort Moers" stellten Gruppen um "Tatort"-Autor Dr. Bernhard Schmidt, darunter der Verein "Erinnern für die Zukunft", zwei  im Stadtrat einstimmig befürwortete Bürgeranträge:

Benennung von Straßen nach Widerständlern und NS-Verfolgten: bisher 11 von 29 vorgeschlagenen Straßen

1997 - Einrichtung von Gedenktafeln für Widerstand, Zwangsarbeit und Verfolgung: bislang 2 Gedenksteine auf den Friedhöfen Lohmannsheide und Meerbeck (Zwangsarbeit), 1 Tafel am alten Schacht IV (Widerstand und Zwangsarbeit) sowie 2 Tafeln an sog. "Judenhäusern"

1998 - Mahnmal für die ermordeten Familien Leiß und Christen vor einem Haus in der Ruhrstraße 76 in Moers-Hochstraß

2000 - Mahnmal zu Ehren des Kreis Moerser Widerstands gegen die NS-Diktatur vor dem Alten Landratsamt (Kreisständehaus) - einer von 20 "denkwürdigen Orten" auf deutscher Seite in dem deutsch-niederländischen Programm "Memoo"

Mahnstätte für die 45 ermordeten und verschollenen jüdischen Schülerinnen und Schüler des Gymasiums Adolfinum

2003 - Erklärungstafeln in deutscher, englischer und hebräischer Sprache auf dem alten jüdischen Friedhof an der Klever Straße

2006 - Gedenktafel, in den Bürgersteig eingelassen, an der ehem. jüdischen Schule am Neumarkt-Eck (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) 

2012 - Errichtung eines Gedenksteins für die ermordeten Moerser Juden in der lettischen Stadt Riga

2013 - 27. Mai, Verlegung von 11 sog. "Stolpersteinen" für ermordete Moerser Juden und die Familie Leiß durch den Kölner Künstler Gunter Demnig

2014 - 30. März Einweihung einer Gedenktafel für Johann Esser, den Dichter des "Moorsoldatenliedes", auf dem Friedhof Duisburg-Trompet. Legen von weiteren 18 "Stolpersteinen" für Moerser NS-Verfolgte, darunter 12 jüdische Opfer in der Altstadt und 6 Widerständler/innen in Moers-Hochstraß.

2015 - Legen von weiteren 22 "Stolpersteinen" für NS-Verfolgte, darunter 15 jüdische Opfer in der Altstadt und 7 Widerständler/innen in Moers-Meerbeck und Moers-Hülsdonk